Der Holocaust als Jedermanns-Werkzeug, zu freiem Missbrauch für Politpsychopaten, Repressionsideologen und Gesinnungsterroristen

oder die Wiedereinführung der Prügelstrafe mit anderen Mitteln.

    Philipp Ruch, Darsteller Philosoph und Aktionist

Eine Betrachtung von Rolf Dieter Lehner

Vorgeschichte: Ausgerechnet im Lutherjahr 2017 geschah etwas Aussergewöhnliches. Sogenannte Kunstaktivisten hatten auf einem angemieteten Nachbargrundstück gegenüber dem Haus des AFD Mandatars, Björn Höcke, im thüringischen Bornhagen, mehrere Betonstelen aufgestellt: Ein Replikat des Berliner Holocaust-Mahnmals, en miniature, sollte das sein. Von dem eigens angemieteten Grundstück aus, habe man den AfD-Politiker zehn Monate lang ausspioniert, teilte das „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) mit. Dabei seien „mehrere aufschlussreiche Dossiers“ entstanden. Niederknien solle der Delinquent vor der Stelenkopie, er müse sie küsssen und um Vergebung bitten, sonst werde alles veröffentlicht, was man in Mülltonnen und sonstwo über die Höckes gefunden habe. Einschließlich der Tagebücher von Frau Höcke, die einer der Gehilfen aus dem Mülleimer gefischt habe. Soviel zur Aktion dieser finsteren Gesellschaft vom schwarzen Herzen. Eine Art Rache sollte das sein, für eine Rede Björn Höckes in Dresden, die der Autor selbst, posthum, als verunglückt bezeichnet hatte.

Was war das für ein Regime, unter dem man mit staatlichem Segen Millionen Menschen ermordet, verbrannt und ihre Asche verscharrt hatte? Was ist das für ein Regime, unter dem man sich nach einer Denkpause, mit überstaatlichem Segen, das Privileg anmaßt, die Toten aus den Gräbern der Trauer, Betroffenheit und des Gedenkens herauszuzerren? Alsdann schlägt man deren Gebeine einer neuen Generation, im Sinne eines angemaßten Auftrags, als perpetuum-mobiles Züchtigungsinstrument um die Ohren. Und das geschieht unisono mit dem anfeuernden Segen der Medien.

Die Rede ist von der Instrumentalisierung eines „Denkmals der Schande, das sich die Deutschen mitten ins Herz ihrer Hauptstadt gesetzt haben“. Das Berliner Stelenfeld war angelegt worden, um ein Angebot zu schaffen, sich aus freien Stücken einer Symbolik nähern zu können, deren Botschaft man annimmt, auf eine Weise, die man frei entscheidet. Ruhend, nachdenklich spielend, meditierend oder betend. In etwa nach der Devise des großen Friedrich, der hier einst herrschte und die Parole ausgab: „Jeder soll nach seiner Facon selig werden“.  Und für die ein paar 100 Meter weiter entfernt, im Reichstag tagenden Politiker, ist dieses Denkmal wie ein Knoten im Taschentuch, der zu jeder Stunde an etwas ganz Wichtiges erinnert, nämlich unter welchen Prämissen das Resultat ihrer Tätigkeit im demokratischen Gemeinwesen zu stehen hat.

„Kollektives Verstehen: Holocaust Denkmal, von moralischer Ästhetik“               Foto: Stiftung „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“.

Unter diesen Aspekten ist dieses Holocaust Denkmal von moralischer Ästhetik, also irgendwie ein Ort des Schönen und des Guten, weil er bestenfalls Gefühle freisetzt, wie man sie hegt, wenn man einen Mitmenschen mit beiden Händen die Hand drückt oder ihn behutsam unterhakt, um ein Stück Weges gemeinsam zu gehen, mit dem Bedürfnis, sich auszutauschen. Und just in solchen Momenten überkommt uns ein Zauber. Der Begriff  „Denkmal der Schande“ wird in ein Gefühl des kollektiven Verstehens verwandelt und man wird sich an diesem Hotspot der guten Gefühle das Wort geben, künftig  gemeinsam etwas verhindern zu helfen. Sollte es jemals wieder aufflackern, das Höllenfeuer, das Lebendes, Gutes und Schönes in Asche verwandelt.

Doch kaum ist das Wort gesprochen und sich ein gegenseitiges Versprechen gegeben, da erscheinen sie, die Grabräuber der Erinnerungen. Jene  erbärmlichen mittelalterlichen Zombies, Inquisitoren und Meister des  fanatischen Hasses. Sie, die uns unsere Vorsätze stehlen und unsere Gefühle fälschen oder zu Geld machen. Sie drohen uns in ihrer verfaulten Moral und dem üblen  Mundgeruch der Destrukion, den sie verbreiten, mit der Parole: „Und willst du nicht mein Liebster sein, dann schlag ich dir den Schädel ein“.

Zeitungen in kleine Fetzen zerrissen und sauber aufgespiesst dienten einst dazu,  hinten das abzuwischen, was sie heutzutage selbst produzieren.

Zeitungen in kleine Fetzen zerrissen und sauber aufgespiesst, dienten einst dazu,  hinten das abzuwischen, was sie heutzutage selbst produzieren. Man erkennt das erst so richtig, wenn man den Schwachsinn von Bornhagen in die dazu passende Zeit quasi rekonstruiert, zurückversetzt. Erst in der Sprache der Heiligen Inqusition geht einem so richtig ein Licht auf:

 

Nächtens haben diese Gesinnungszombies unbefugt eine schlecht reproduzierte Kopie eben dieses Berliner Denkmals des Konsenses, das sich das deutsche Volk mitten in das Herz seiner Hauptstadt gesetzt hat, hervorgezerrt und nach Bornhagen an die hessisch/thüringíschen Grenze veschleppt. Dort spionierten sie mit der gebotenen Heimtücke ihrer Spezies monatelang herum, um dann, ungestört auf dem angemieteten Nachbargrundstück, bösartigerweise eine Drohkulisse aufzubauen. Dieses Vorgehen erinnert an die Wilhelm-Tell-Sage  mit dem Hut auf der Stange, wie ihn einst der habsburgische Landvogt Gessler auf den Mark von Altdorf stellte und dem Volk befahl, sich vor diesem Hut zu verbeugen, um so öffentlich seine Gesinnungstreue zu demonstrieren. Wer diesen Gruß verweigerte, wurde sofort verfolgt und ausgestoßen.

Da heutzutage eine Duftnote mit unterlegten Leibesgeräuschen reicht, um von Kunst zu reden, beruft sich auch diese fragwürdige Gruppe auf die Freiheit der Kunst. Tatsächlich aber ist sie Teil eines Netzwerkes obskurer Stiftungen, die das Klima des Zusammenlebens in Deutschland systematisch kontaminieren sollen.

Mit mindestens 40.000 Euro, aus einschlägigen Kanälen finanziert, besaß der kleine thüringische Ort auf einmal eine Replika des Berliner Holocaust  Mahnmals. Wortführer war ein reichlich sinistres Vollzugsorgan namens Ruch, wie ruchlos, mit ehrlichem Vornamen „Philipp“. Ein verkrachter Schauspieler, der sich nun auf andere Weise sein Geld verdient.

Als ferngesteuertes Subjekt tut er exakt das, was er vorgibt, zu bekämpfen. Ist er ein agierender Linksfaschist oder ein pseudoreligiöser Wiedertäufer, also ein spätmittelalterlicher Glaubensfanatiker?

Gemessen am Umfeld unserer Zeit mit ihrem verquerten Denken, das aus Theologie Geschichte macht und seine Lehre quasi mit Feuer und Schwert verbreitet, ist auch die Zeit der Wiederkehr des Teufels gekommen. Die Wiederkunft der Hexen und der heiligen Narren, die in ihrem religiösen Geschichtswahn den Geist und das freie Denken verbrennen wollen. Satanische Knechte eines Systems, das ein weiteres Mal den Südpol mit dem Nordpol austauschen will, den Westen mit dem Osten, das Gute mit dem Bösen und die Schönheit mit einer hässlichen Fratze.

Sinnigerweise scheint es zwischen diesen Künstlern der „Politischen Schönheit“ und den Nationalsozialisten und auch den Bolschschewisten eine Art Seelen-verwandnschaft zu geben. Denn es gab schon einmal eine Institution der NS- Politik, das „Amt für Kunst und Schönheit der Arbeit“.

Kunst ist seit jeher ein Mittel, das totalitäre Staaten und Gruppierungen gerne benutzen, um ihren Ungeist mit Ästhetik zu kaschieren. Ähnlich ging es auch in der UDSSR zu, auch hier war Kunst Mittel für politische Schönheit.

Auch für Philipp Ruch und seine Kumpane ist Kunst ein Intrument für politische Gewalt und er wendet es auch an. Unlängst marschierte er gemeinsam mit einem Voodoo-Priester vom Zürcher Theater am Neumarkt in Richtung Küsnacht ZH, um dort den SVP-Nationalrat und «Weltwoche» Herausgeber, Roger Köppel, von „den bösen Geistern entweder zu befreien“ oder gegebenenfalls  „zu verfluchen.“

Die Gruppe, angeführt von Aktivisten des „Zentrums für Politische Schönheit“(ZPS), schaffte es gerade mal bis an den Zürcher Stadtrand. Dort endete der Spuk, begleitet vom Kopfschütteln der Zuschauer. Ob Ruch sich Blasen gelaufen hatte oder ob der Voodoo-Priester im Schritt wundgelaufen war, darüber gab es keine Meldung.

Heillige Narren des Ungeistes sind da am Werk, die lügen, betrügen, belauschen, ängstigen und sie lassen ekelerregende Rituale aus dem Unrat der Geschichte wiederauferstehen, wie das Abschwören vom Unglauben. Das in Demut niederknieen und zum Zeichen der Reue den Gegenstand küssen müssen, den der Deliquent angeblich geschändet hat. Der neue Savonarola ist Ankläger, Richter und Executor in einem, ein Wiedergänger des Mittelalters mit der Aura von Daumenschraube und Streckbank. Wenn er die Gewalt seiner düsteren Lehre predigt, vermeint man die Schreie der Gefolterten zu hören und den Geruch von verbrennendem Fleisch wahrzunehmen.

Und, wie einst im „ersten“ Mittelalter, stochern die Medien mit ernstem Eifer in seinem Auswurf herum, beriechen ihn und nehmen Geschmacksproben von  seinen geistigen Exkrementen. Stecken weise ihre Köpfe zusammen und mutmassen, er könne vielleicht doch der heilige Sendbote einer neuen Ordnung sein. Man weiss es nicht genau, doch lieber Recht und Gesetz und Menschenwürde erst einmal hintanstellen. Man will ja nicht in die Schusslinie geraten. Sicher ist sicher.

So geschehen in einem keinen Dorf in Thühringen, Anno 2017. In des Novembris dunklen Tagen, ist nach etwa 500 Jahren, abermals der heilige Wahnsinn ausgebrochen.

Epilog: Erinnern wir uns an die Geburt der Schweiz, als der Bund noch ein Teil der Habsburgischen Erblande war. Da gab es einen Landvogt, namens Gessler. Der prüfte die Ergebenheit des Volkes, indem er seinen Hut auf einer Stange auf dem Marktplatz von Altdorf  am Vierwaldstätter See aufstellen ließ und folgendes Gesetz verkündete: Ein Jeder Bürger hat sich vor diesem Hute zu verbeugen, als Ausdruck seiner Loyalität gegenüber dem Willen des Souveräns.

Die Befreiung des Denkens

Wilhelm Tell verweigerte den Gruss des Hutes und so wurde er zur schlimmsten aller Strafen verurteilt. Tell, damals bekannt als legendärer Schütze, wurde von Gessler gezwungen, auf sein eigenes Kind zu schiessen. Tell musste seinem Sohn, noch ein Kind, mit der Armbrust auf hundert Schritt einen Apfel vom Kopf schiessen. Dies wurde zum Schlüsselerlebnis, das u.A. zur Gründung des ersten Bundes der Schweizer Eidgenossenschaft, der Waldstätten, Schwyz, Uri und Unterwalden, im Jahr 1291 führte.

Mein Schuss trifft allerdings einen Hut und schont den Apfel. Es ist dies der Hut des Zeitgeistes, vor dem wir uns alle gezwungenermaßen verbeugen müssen.