Die Causa Strache/Gudenus: Eine schmutzige Historie mit Verflechtungen und einer Kameraderie unter staatlichen Geheimdienstlern, Privatagenten und Medien

Egal welcher Couleur, es gibt einen Jahrmarkt der Informationen, den konkreten und auch den fiktiven. Eine Börse der Wahrscheinlichkeiten, Vermutungen und Theorieen. Es gibt kein hier und kein dort, alle Grenzen sind offen. Wer da für wen am Weg ist, tut nichts zur Sache. Das Ganze ist wie ein mittelalterlicher „Gasthof zur Post“. Alle schlafen in einem Bett, alle essen an einem Tisch und manchmal wird einer abgestochen doch keiner hat´s gesehen, keiner war dabei.

Die rege Geschwätzigkeit ist für jene, die in dieser Szene gründeln, das ideale Fischwasser. Etwas für sich zu behalten, ist in diesem System selten. Die gefährlichsten sind die kleinen Zuträger auf unterer Ebene, sie prahlen gerne mit Wissen, das sie nicht haben und mit Andeutungen, die sie aufgeschnappt haben und die sie als ihr eigenes Wissen ausgeben. Manches mag stimmen, vieles stammt aus der Gerüchteküche. Mit von der Partie auch staatliche Geheimdienstler, die sogar ihre Auftraggeber ab und an in die Pfanne hauen. Und am unteren Ende agieren die Sensationsreporter. Und das, alles in allem, hat EU Infothek voll im Griff. Und profiliert sich so zum Undercover-Dictionaire.

Ein Sicherheitsmann aus dem engsten Umfeld von H. C. Strache sah sich berufen, aus eigenem Antrieb, gegenüber einem gewissen Rechtsanwalt Ramin M. mit seinen intimen Kenntnissen über seinen hochrangigen Chef zu prahlen. Immerhin gab er auf diese Weise, bis ins Detail, wichtige und aufschlussreiche Informationen über den FPÖ-Parteichef preis, über seine Gewohnheiten und sein nächstes Umfeld. Warum wollte Anwalt M. dies alles so genau wissen und was wollte er von Strache?

Ramin M. hatte ein ganz spezielles Motiv, das sich in der Presseerklärung seines Rechtsberaters deutlich genug manifestiert. In dieser Erklärung heißt es:

Es handelt sich bei der Aktion des Anwalts um ein von Anfang an geplantes „zivilgesellschaftlich motiviertes Projekt, bei dem investigativ journalistische Wege beschritten wurden. Auf Seiten meines Mandanten sind aber einzig, nach bestem Wissen und Gewissen angestellte, demokratie-politisch und rechtliche Überlegungen beachtenswert.“

Im Klartext: Gewisse politische Kreise waren mutmaßlich an RA M. herangetreten, um Strache zu passender Zeit politisch aufs Kreuz zu legen. Hierzu entwickelte M. eine Strategie, die es vermied, irgendjemanden direkt auf Strache anzusetzen. Denn der war bekanntermaßen extrem vorsichtig.

Zufällig oder auch nicht, bei RA M. tauchte irgendwann eine Immobilienmaklerin serbischer Herkunft auf, mit der Information, dass Josef (Joschi) Gudenus, seines Zeichens Geschäftsführender FPÖ Obmann und Strache-Vertrauter, ein großes Waldgebiet im Kremstal aus seiner Erbschaft zu verkaufen beabsichtigte. Die Dame war mit der Familie Gudenus seit längerem bekannt.

Johann Gudenius (Joschi) mit Red Bull-Becher

Ausgerechnet Gudenus, dieser Intimus von H. C. Strache, war nun aufgrund eines Hinweises seiner Maklerin ins Blickfeld von RA M. geraten. Welch ein Zufall! Operativ lag es nun auf der Hand, zu Gudenus auf irgendeine Weise Kontakt zu bekommen, denn nur auf diesem Weg war es möglich, irgendwann an Strache selbst heran zu kommen. Das Naheliegendste war es, einen Käufer zu organisieren, der Gudenus präsentiert werden sollte. Es fand sich eine attraktiv aussehende Forst- und Agrarstudentin, die aus Bosnien stammte und ein hervorragendes Russisch sprach. Die Dame wurde von RA M. engagiert, mit einem luxuriösen Maybach ausgestattet, Bodygards und einem Chauffeur. Auf dieser Basis wurde eine angeblich 350 Millionen schwere Kaufinteressentin für das Waldgebiet von Gudenus aufgebaut. Auch ein fingierter Kontoauszug mit einer stattlichen Anzahlung der Oligarchin, konnte RA M. vorweisen. Zudem erwies sich der Lockvogel bei seinen Auftritten in einem Wiener Restaurant und bei Besichtigung des Verkaufsobjektes, als kompetente Fachfrau für Agrar- und Waldwirtschaft.

Die Oligarchin beim Waldkauf

Irgendwann während des Kennenlern-Prozesses äußerte die „Millionärin“ gegenüber Gudenus, so ganz nebenbei, sie würde gern mal nach Ibiza fliegen. RA M. hatte von seinem Zuträger auch erfahren, dass Strache ein ausgesprochener „Ibiza Fan“ war. Und er wusste auch, daß H. C. Strache, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt mit seiner Mutter und seinen 2 Söhnen aus erster Ehe auf Ibiza urlaubte. Gudenus war das Ansinnen der Oligarchin ganz recht, denn er hielt es für nützlich, Strache mit der Dame bekannt zu machen.

Der für RA M. tätige Geheimdienstkoordinator, Julius H., mietete nun im Auftrag des Anwalts M. eine Finca, über die er von einem Agenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung erfahren hatte. Es handelte sich dabei um ein gern genutztes konspirativ verwanztes Mietobjekt. Diese Finca wurde so zum idealen Domizil der „Russischen Oligarchin“ und so fand dort auch die später von Julius H. an mehreren Standorten im Haus gefilmte Luxus Party statt, zu der dann auch Strache nach Vermittlung von Gudenus tatsächlich eingeladen worden war. Hier lernte die Oligarchin, gewissermaßen „en passant“, den FPÖ-Obmann Strache kennen. Strache erfuhr nun, dass die junge Russin insgesamt dreihundertfünfzig Millionen Euro in Österreich investieren wolle. Das und noch einiges mehr wurde auf 7 Stunden Filmmaterial abgelichtet.

H, C. Strache mit dem Kokain-Trunk

Im Laufe des Abends wurde Strache neben reichlich Alkohol und Red Bull unbemerkt, mit reinem, ungestrecktem „Stoff“, wahrscheinlich Kokain, zunehmend „auf Touren gebracht“. Ab und an verschwand die Oligarchin, um sich neue Anweisungen für gezielte Fragen an Strache zu holen. Der war inzwischen völlig enthemmt, redete wie ein Buch und entwickelte die tollsten Pläne gemeinsam mit der angeblichen Oligarchin. Sie solle doch beispielsweise die Kronen Zeitung kaufen, schlug Strache vor, diverse Redakteure entlassen, sich für die FPÖ starkmachen und auch Spendengelder für die Partei besorgen. Zwischendurch hatte Strache Anwandlungen von Misstrauen, redete von einer Falle, vergaß diese Anwandlungen dann gleich wieder und redete geradezu manisch weiter. Eine so hochwertige Substanz, wie sie H. C. Strache verpasst wurde, schafft eine unzähmbar euphorische Stimmung. Größenwahn, Superman und Batman-Feeling in einem, so kann man die Situation gut beschreiben.

Bald nach der Ibiza Party wurde das mehrstündige Videomaterial mit dem manischen Geschwafel des H. C. Strache auf ein einigermaßen verständliches Video, aus unzusammenhängenden Sequenzen zusammengestellt. Das wichtigste bei der Themenauswahl: Es musste Interessenten aus Wirtschaft und Politik gefunden werden, die unter Umständen bereit gewesen wären, eine Menge Geld für dieses brisante Material auf den Tisch zu legen.

Noch im Jahr 2017 wurde dem STRABAG-Chef und Vertretern der im Parlament vertretenen Parteien, insbesondere den Partei-oberen und Werbespezialisten das Filmmaterial präsentiert und angeboten: 1,5 bzw. 2 Mio. Euro waren als Kaufpreis dafür vorgesehen.

Der STRABAG-Konzern lehnte den Kauf von vornherein unmissverständlich ab, während sich die Politik hinhaltend verhielt und auf einen geeigneten Anlass warten wollte. Auch in Deutschland verhielt man sich 2017 abwartend. Nein, für 2017 war diese Bombe zu schade.

Die Macher legten also das Strache-Video auf Eis und warteten auf einen günstigeren Anlass. Und der kam dann auch im März/April 2019. Im Vorfeld der Europawahlen war das Video plötzlich interessant geworden und die Chance, einen oder mehrere Käufer zu finden, schien nun endlich gekommen. RA M. bot das Video höchstpersönlich namhaften Medien in Österreich an. Doch abermals zogen die österreichischen Medien nicht mit. Sie hatten nicht genügend Mittel oder aber berufsethische Skrupel.

Einige Insider empfahlen, den deutschen Markt zu bearbeiten. Damit wurde von RA M. der Münchner Detektiv und Videoproduzent Julian H. beauftragt. Er hatte beruflich Kontakt zu mehreren Rechtsanwälten in München und zu einer Anwaltskanzlei für Medienrecht in Berlin.

Ewa 2 Monate vor der Europawahl meldete sich ein Verein, der das Video kaufen wolle, falls beigezogene Medienfachleute es tatsächlich als interessant klassifizieren sollten.

In Berlin wurde dann der gesamte 7-stündige Mitschnitt mit der Preisvorstellung von 1,5 bis 2 Mio. Euro vorgeführt. Allerdings waren die Vertreter des Vereins nicht bereit, soviel Geld zu zahlen. Dennoch wollten sie das Video unbedingt erwerben. Julian H. akzeptierte und so einigte man sich auf 600.000 Euro. Dafür erhielt der Verein allerdings nur sieben selbstausgewählte Sequenzen aus dem Gesamtmaterial.

Schließlich wurde ein 18-seitiger Vertrag in der Berliner Anwaltskanzlei aufgesetzt und von den Vertretern des Vereins „Zentrum für politische Schönheit“ und dem Münchner Detektiv, Julian H., unterfertigt. Es blieb noch die finanzielle Abwicklung zu regeln, denn die wollte der Verein verschleiern. Zunächst gedachte man seitens des Vereins, ein altes, relativ wertloses Gemälde, sozusagen als offizielles Gegengeschäft vorzuschlagen. Dazu sollte das Gemälde von einem Gutachter auf 650.000 Euro hoch geschätzt werden. Diese gutachterlich gepuschte Summe sollte dann an die Verkäufer des Videos fließen. Für diese Variante fand sich allerdings kein Gutachter. Da der Verein „Zentrum für Schönheit der Politik“ sich jedoch auf keine offizielle Zahlung einlassen wollte, kam es fiskalisch gesehen, zu einer besseren Lösung:

Der Verein bot eine Zahlung der 600.000 Euro in Form von Krügerrand-Goldmünzen an. Tatsächlich wurde die Summe von 600.000 Euro dann in mehreren Tranchen, Krügerrand-Goldmünzen übergeben. Damit war einstweilen die Spur des Geldflusses verwischt.

Wie die Informanten gegenüber EU-Infothek glaubwürdig erklärten und auch durch Beweismittel darlegen konnten, drängen sich seit einiger Zeit etliche Interessenten, die bis zu 3 Millionen Euro für das komplette Videomaterial zahlen wollen.

Allerdings wollen die Eigentümer nach eigenem Bekunden sich mit derartigen Filmproduktionen nicht mehr befassen und das bestehende Material unter keinen Umständen und für kein Geld der Welt verkaufen. Ihre Anwälte haben darauf hingewiesen, dass ein Verkauf des gesamten Video-Materials strafrechtlich gravierend werden könnte. Fazit: Das Consortium unter Anwalt M. will jetzt das Video vernichten.

____________________

Nachtrag

Im deutschen Vereinsregister findet sich kein Eintrag zu einem Verein „Zentrum für Politische Schönheit“. Es handelt sich lediglich um eine Aktivisten-Gruppe von sogenannten Künstlern rund um Philipp Ruch, Stefan Pelzer und Cesy Leonard. Gemäß Impressum ist das „Zentrum für Politische Schönheit“ angeblich ein „Projekt“ von Dr. Philipp Ruch. Stellt sich angesichts des Treibens dieser merkwürdigen Vereinigung die Frage, woher haben die soviel Geld und das auch noch in Form von Krügerrand-Goldmünzen im Wert von 600.000 Euro. Hier sind Kreise und Kräfte am Werk, die tief in den „dunklen Staat führen“. Demgegenüber steht das naiv-unwissende Volk, ohne Instinkt und ohne die Fähigkeit, in größeren Zusammenhängen zu denken. Die Zeiten, in denen man sagen konnte „Volkes Stimme Gottes Stimme“ sind lange vorüber.

Die radikalsozialistischen Politisch Schönen, die Antonio Amadeo Stiftung mit einer EX Stasi Mitarbeiterin an der Spitze und viele andere Institutionen mit ähnlich radikalen Ambitionen, verfügen jedenfalls über jederzeit abrufbare große Geldsummen. Dies liegt daran, dass bestimmte global agierende Unternehmen mit der extremen Linken, wozu natürlich auch die Grünen gehören, eng kooperieren. Am Ende des Tages geht es um die Gleichschaltung der Massen mittels Zerstörung der gewachsenen Nationen.

Der 1981 in Dresden geborene Gründer des Zentrums, Philipp Ruch, geriert sich als Philosoph und Aktionskünstler und studierte bei Herfried Münker und Hartmut Böhme politische Philosophie. Promotion in politischer Ideengeschichte: „Ehre und Rache. Eine Gefühlsgeschichte des antiken Rechts.“

Philipp Ruch in einem ZEIT-Interview: „Wir sind das „Sturmgeschütz des Humanismus“. Wir treten an gegen Amnesty International und Pro Asyl, weil wir den Kampf um Menschenrechte kompromissloser führen wollen. Weil wir glauben, dass er nicht mit Hashtags, Lichterketten und Online-Petitionen, sondern nur mit Fiktion und Fantasie zu gewinnen ist.“

Der Großinqisitor mit dem Hexenhammer, Phillip Ruch

Ruch ist mehr oder weniger ein fanatischer Großinquisitor der Linken und vielleicht sogar auch ein sozialgesellschaftlicher Brunnenvergifter. Jan Böhmerman, der unter dem Tarnbegriff „Satiriker“ agiert und wie ein Dominikaner agitiert, ist dem Zentrum für Schönheit der Politik ausgesprochen freundschaftlich verbunden. Wie sich diese Affinität manifestiert, ob allein in Satire oder auch in handfester Münze, wird herauszufinden sein.

Dominikanerpater Jan Böhmermann: „Bald wird Österreich brennen“

Was abschließend die Rolle einiger führender Medien betrifft, so ähnelt die einer Meute speicheltriefender Bluthunde. Den Leuten gefällt das und so können sie lustvoll ihre deformierten Charaktere ausleben, bis zu jenem unerbittlich nahenden Augenblick, wo sich alle gegenseitig niedertrampeln und auffressen.

Maleficus Malefikarum, der Hexenhammer

Wie wir alle sehen, haben die Enthüllungen von EU-Infothek über das Ibiza-Video, die auch wir nutzen dürfen, großes mediales Echo verursacht. Der aktuelle Informationsstand ist die Basis für weitere, intensive Recherchen, welche im Moment stattfinden und weiterhin stattfinden werden. EU-infothek ist zum Leitmedium für beinharte Fakten geworden und es ist dafür zu danken, daß es anderen Medien bereitwilligst seine Erkenntnisse verfügbar macht.

Erläuterung zu den Bildern: Aus naheliegenden und wohlerwogenen  Gründen stelle ich die agierenden Protagonisten in den Kontext zur Parallelfiguren bzw. Parallelerscheinengen der Renaissance dar. Bekantermaßen ist diese Zeit, politisch und gesellschaftlich betrachtet, eine der infamsten  bösartigsten und  sittenlosesten vieler Menschheitsepochen gewesen, ausgenommen, die zu allen Zeiten herrschende kollektive Dummheit und Ignoranz, die eher zugenommen hat.

Auf diese Weise lassen sich Personen und Ereignisse oft anschaulicher beschreiben