Sukzessive wird Kitzbühel verteilt, ganz sowie Schnapphähne halt ihre Beute gierig untereinander verteilen. Die Protagonisten: Wilhelm Beier, ein Milliadär aus der Pharmabranche, der nimmersatte Rechtsanwalt und Tourismusobmann, Christian Harisch, Noch-Betreiber des Schloss-Hotel Lebenberg, der geradezu manisch alle möglichen Herbergen in Kitzbühel und andernorts zusammenkauft und Mac-Donald-Mann und Immo-Dealer, Michael Heinritzi.
Was dieses Trio der millionenschweren Saubermänner vorhat, das dürfte wohl klar sein: So brutal und so hemmungslos allerdings, wie derzeit beim großen Deal um das Hotel Schloss Lebenberg sind Immobilienhaie bis dato noch nicht über Kitzbühel hergefallen. Was ermutigt Spekulanten zu ihrem „Tabula Rasa“? Wie kann es sein, dass diese Leute so unverfroren und unverschämt die Messlatte des Anstands und des Respektes gegenüber einer über Jahrhunderte organische gewachsenen und wunderschön gelegenen Stadt so brutal beiseite schieben? Und wie kann es sein, dass ein knochenharter Businessman, wie Christian Harisch, der mit von der Partie ist, wenn Kitzbühel bis zur Unkenntlichkeit entstellt wird, sich ausgerechnet zum Obmann des Kitzbüheler Tourismus küren lässt? So eindeutig und so verheerend wurde wohl noch nie der Bock zum Gärtner gemacht. Wer spielt diesen Leuten zu? Gibt es geschmierte Verräter an Kitzbühel und warum ist Christian Harisch der ausgewiesene Sammler von Bettenburgen, überhaupt noch einen Tag länger Obmann von Kitzbühel Tourismus?
Sehr anschaulich berichtete Max Strozzi von der Tiroler Tageszeitung unlängst über die bombastischen Pläne rund um das Hotel Schloss Lebenberg und das Werden und Wirken der ehrenwerten Connection rund um dieses monströse Hotel, das auf seinem kleinen Hügel fast den Dimensionen von Versailles nahekommt:
McDonald-Heinritzi und Compagnon hatten 2016 das Hotel der Bank Austria für rund 30 Millionen Euro abgekauft und in der Folge „große und politisch umstrittene Umbaupläne gewälzt“. Es war geplant, das Hotel zu einem 5 Sterne plus Hotel umzubauen mit Veranstaltungsbereich, Outlet Shops, Sky Bar, Restaurant und Tiefgarage. Dies hätte aber nur umgesetzt werden können, wenn die Stadtgemeinde Kitzbühel in dem Hotelgebäude auf 2000 Quadratmetern die Widmung mehrere freiverkäuflicher Wohnungen genehmigt hätte. Darüberhinaus hätte noch angrenzendes Freiland in Bauland gewidmet werden müssen. Insgesamt waren etwa 70 Millionen Euro für das Vorhaben angesetzt. Davon wären rund 45 Millionen Euro aus den Wohnungsverkäufen gekommen.
Dieser Brocken war selbst für den smarten Heinritzi zu dick und auch Christian Harisch, seit Oktober 2020 Betreiber von Hotel Schloss Lebenberg scheint überfordert. Noch im September 2020 hatte Harisch gegenüber der TT vollmundig getönt, er werde als Miteigentümer am Hotel Schloss Lebenberg einsteigen, um eine der ganz großen touristischen „Nummern“ weiter zu entwickeln. Allerdings, nach dem Lockdown hoch 2 ist Harisch merklich leiser geworden und zurückgerudert. Auf Nachfrage der Tiroler Tageszeitung nach seiner künftigen Rolle im Lebenberg-Projekt, weist Harisch neuerdings eine Beteiligung an Schloss Lebenberg von sich und lässt sich kleinlaut vernehmen, er wolle zum Thema Lebenberg keine Erklärung abgeben. Offenbar trägt Harisch über seiner Covid Maske jetzt einen Maulkob, denn inzwischen ist der Pharma Milliardär Wilhelm Beier als Mehrheits Anteil-Eigner in das Hotelprojekt am Lebenberg offiziell eingestiegen. Ob Harisch im Vorfeld als Strohmann Beiers fungiert hat, ist nicht nachweisbar. Beier hatte vor Jahren von sich reden gemacht, als er mit „Nussöl“ eine seiner Firmen, den Kitzbüheler Triathlon sposorte und dafür, gewissermaßen zum Lohn, so jedenfalls wird behauptet, die Baugenehmigung für eine prächtige Villa, unweit von Schloss Lebenberg, erhalten hatte.
Wie die Tiroler Tageszeitung weiter berichtet, hat Wilhelm Beiers Thermis Beteiligungs AG den 70% Anteil der Bayerischen RH Gruppe um Lebenberg-Investor und Heinritzi-Kumpel, Robert Hübner, übernommen. Den Differnzanteil von 30 % hält weiterhin McDonald’s und Immobilien Unternehmer Michael Heinritzi. Stellt sich die Frage, kann Christian Harisch da mithalten und wie wird seine Rolle in diesem Mammut Projekt auf dem Lebenberg aussehen?
Durch eine zu befürchtende Blanko-Baugenehmigung wäre am Lebenberg eine Parifizierung vorhersehbar. Man wird im Schloss Lebenberg Hotelsuiten, nach, wie vor, als millionenträchtige Eigentumsobjekte verscherbeln wollen.
Kitzbühel hatte seine Zeit als liebenswerte Stadt kreativer Bürger. Diese Zeiten sind vorbei.
Jetzt wird auf höchster budgetärer Ebene Kitzbühel alles andre als organisch gestaltet. Mit Riesensummen und ohne jede Rücksicht auf gewachsene Strukturen wird Kitzbühel und sein Image bis zur Unkenntlichkeit ausgebeutet und die Bürger schauen zu, wie rasend schnell sich ihre einst lebendige und kreative Stadt, unaufhaltsam, als Objekt enthemmter Geldgier in ein riesiges Monopoly verwandelt. Mittendrin, und das ist ein ausgemachter Skandal, der Tourismusobmann Christian Harisch, der besseres zu tun hätte, als sich zum Spiessgesellen der Ausbeuter Kitzbühels zu machen.
Und was am Ende die Tiroler Landesregierung betrifft, so steht die geradezu jämmerlich da.
Sie lässt passiv zu, wie Kitzbühel durch Spekulation und radikale Gewinnmaximierung einiger weniger zu Grunde gerichtet wird.