Die „Mia san Mia“ Blase

Mit seiner Gier nach Fun und seiner Geldgeilheit zieht sich Kitzbühel zunehmend die Schlinge selbst um den Hals. Es ist die „Mia san Mia“ Blase einer selbstgefälligen, relativ kleinen Clique, die glaubt, hier das Sagen zu haben. Inzwischen ist der Ruf Kitzbühels heruntergekommen, wie der einer alternden glanzlosen Hure, die sich grell geschminkt vor aller Welt prostituiert.

Zum einen witzelt diese Clique hinter vorgehaltener Hand: „Die Deitsch´n haben  vor Jahrzehnten die Polen überfallen und dann auch uns, aber einige haben hier daraus ihren Nutzen gezogen und viel Geld gemacht“. Andere wiederum finden es lustig festzustellen: „die „Deitsch´n“ sollten nur schnell an Kitzbühel vorbeifahren, aber vorher ihren Gelbeutel aus dem Autofenster schmeißen“. Was letzteres betrifft, so lassen die „überfallenen“ Kitzbüheler dann doch davon ab, die „Deitsch´n“ einfach so vorbeifahren zu lassen. Im Gegenteil, sie bescheren Ihnen ewas, das es so in ganz Europa und darüberhinaus, wohl nirgendwo anders so gibt : Party, Party, Party. Day and Night mit allem, was dazu gehört. Strip und Koks, enthemmt genossen. Mit unverfrorenem Trotz gegen jede Spielregel. Frech und unverschämt und dabei heucheln sie und lügen, dass es einem Taubstummen die Schamröte ins Gesicht treibt.

Was schert uns Ordnung, was schert uns Recht, Gerechtigkeit und Anstand. Die Sau muss raus, wir haben die Kohle, wir haben das Sagen. Wir zahlen und d´rum schaffen wir schließlich an.

Start-up-Millionär feiert Après-Ski-Party in Kitzbühel: Nur eine von vielen Schlagzeilen und die Zeitungen sind voll davon. Unbeschadet der Prime Zahlen an explodierenden Neuinfektionen in der Corona Hochburg Kitzbühel, war es vor Kurzem der einschlägig bekannte Start Up Millionär, Florian Gschwandtner, der es in Kitzbühel krachen ließ. Er und seine Kumpel, zu sehen auf Instagram. Es war Reality Show, denn die Party war, wie die meisten Kitzbüheler Parties, hemmungslos, teuer und grell. Man tanzte auf den Tischen und besoff sich und berauschte sich, bis zum Abwinken.

Als die Medien begannen, genauer in Kitzbühel nachzusehen und zu fragen, wieso in der ehrwürdigen Stadt am Hahnenkamm jegliche Vernuft und Disziplin ausgerechnet in Pandemie Zeiten derart hemmungslos entgleisen kann, reagierte Bürgermeister Klaus Winkler empört. Das sei doch alles nicht wahr und die behördlichen Auflagen würden alle genau erfüllt, so zürnt Klaus Winkler. Die Wahrheit allerdings sieht anders aus. Freilich, die kleinen Leute werden drangsaliert mit einem straffen Reglement an Vorschriften. Bei der Upper Class, den betuchten Eliten, schert sich die Stadt wenig um all den Trubel. Im Gegenteil, man macht sogar mit.

Ähnlich verhält es sich mit Hotelier und Tourismusobmann Christian Harisch. Auch er zeigt sich gegenüber den Medien aufgebracht: „Bei uns sind die Kontrollen streng und aktiv.“ Ausgerechnet. Wie es wirklich zugeht zu Pandemiezeiten in Kitzbühel, das zeigt auch ein Videoclip aus dem engen Kreis handverlesenen Kitzbüheler Touristiker. In Zeiten der Pandemie aufgenommen, in einem Harisch Restaurant. Da wird mit Champagner desinfiziert, da braucht es keine Masken.

Fazit: Kitzbühel ist derzeit erfolgreich bemüht, seinen Ruf restlos zu ruinieren. Doch jetzt gibt es erst einmal eine kleine Verschnaufpause. Bis zum Hahnenkammrennen. Da geht dann wieder die Post ab, dann wird wieder die Sau rausgelassen und in Gegenwart hochkarätiger Stadtfürsten wird wieder mit Champagner desinfiziert.